Unsere Primarstufe
Die Primarstufe umfasst die Schuleingangsphase und die Klassen 3-4. Die Verweildauer in der Schuleingangsphase beträgt ein bis drei Jahre.
Wir unterrichten nach den Richtlinien der allgemeinen Grundschule sowie bei Kindern mit zusätzlichem Förderbedarf nach den Richtlinien der Förderschule Lernen.
Ziele
Wir legen Wert auf die Ausbildung und Förderung kommunikativer Kompetenzen. Deshalb sind folgende Aspekte in unserem Unterricht selbstverständlich:
- Anleitung zum selbständigen Umgang mit Hörtechnik
- Förderung von hörtaktischem Verhalten
- Entwicklung lautsprachlicher Kompetenzen
- Nutzung manueller Systeme (Fingeralphabet)
- Anwendung von Gebärden
- DGS fördern durch Unterrichtsfach DGS
- Visualisierung von Unterrichtsinhalten als durchgängiges Prinzip
- Kommunikationsfördernde Sitzordnung
- Nutzung der digitalen Übertragungsanlagen
- Kooperation mit der Beratungsstelle und Pädakustikern (pädagogische Audiometrie)
Wir legen Wert auf einen Unterricht, in dem die Schülerinnen und Schüler nach ihren individuellen Stärken gemeinsam lernen und ihren Lernprozess zunehmend selbständig gestalten können. Deshalb gibt es bei uns:
- vielfältige und variierende Methoden gemeinsamen Lernens
- Wechsel zwischen offenen und lehrerzentrierten Unterrichtsformen
- Lernen durch individuelle Differenzierungs- und Fördermaßnahmen (Förderpläne)
- Förderung von Kindern mit dem weiteren Förderschwerpunkt Lernen im Klassenverband
- Hausaufgabenbetreuung während festgelegter Lernzeiten
Wir legen Wert darauf, dass alle Schülerinnen und Schüler eine positive Identität als Hörbehinderte entwickeln und sich sowie anderen in gegenseitiger Achtung und Akzeptanz begegnen. Vor diesem Hintergrund sind folgende Aktivitäten im Schulalltag integriert:
- Pausensport: Spiel- und Bewegungsangebote (Lese-, Mal-, Bauecke – im Schulgebäude) für alle Primarstufenschülerinnen und Primarstufenschüler, die von freiwilligen Pausensporthelferinnen und Pausensporthelfern der Sekundar- und Primarstufe (ab Klasse 3) eigenverantwortlich durchgeführt werden
- Pausensport als Übungsfeld für Zuverlässigkeit, Übernahme von Verantwortung, rücksichtsvolles und freundliches Handeln
- Projekttage zum Sozialen Lernen
- Klassenfahrten
- Veranstaltungen im Jahreskreis
- Unterrichtsreihen zum Thema: Hören/ Hörbehinderung
Wir legen Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit Eltern:
- individuelle Beratung
- Elternsprechtage
- Elternabende
- Informationsveranstaltungen
- Hospitationen
- Schulveranstaltungen/Feste
- Tag der offenen Tür
Wir legen Wert auf eine gute Zusammenarbeit im Kollegium:
- kollegiale Beratung
- Klassenleitungen möglichst in Lehrerteams
- Stufengremien
- pädagogische Konferenzen
- schulinterne Fortbildungen
- wöchentliche Dienstbesprechungen
- Lehrerausflüge, gemeinsame Weihnachtsfeiern
Pausensport
Pausensport
Seit Sommer 1999 werden an unserer Schule allen Schülern und Schülerinnen der Primarstufe in den Pausen wechselnde Bewegungsangebote gemacht. Diese sollen Bewegung initiieren und die Kinder spielerisch beschäftigen. Die Schüler*innen werden dabei von freiwilligen „Pausensporthelfern und Pausensporthelferinnen“ der Sekundarstufe betreut, die von Helfern und Helferinnen aus der Primarstufe (Klassen 3 und 4) unterstützt werden. Die Pausensporthelfer*innen versehen ihren Dienst an den Stationen (6-8 Spielbereiche) mit zunehmender Selbständigkeit und Eigenverantwortung. Unterstützt wird dies durch eine Strukturierung des Schulhofes in abgegrenzte Spielbereiche mit fest umrissenen Aufgaben für die Betreuer der jeweiligen Stationen. Helfer*innen sind häufig auch Ansprechpartner für Probleme und übernehmen die Aufgabe eines Streitschlichters. „Neuzugänge“ werden jeweils zu Beginn des Schuljahres von erfahrenen Helfer*innen mit Unterstützung durch die das Projekt betreuende Lehrkraft eingearbeitet.
Dieses Angebot – die „aktiv-bewegte Pause“ – wird seit Beginn des Projekts von den Schülern und Schülerinnen intensiv genutzt. Es bietet Raum zum Erwerb sozialer und emotionaler Kompetenz, zur Steigerung des Verantwortungsbewusstseins für sich und Andere und fördert ein positives soziales Klima an der Schule. Ein Abnehmen von Konflikten und Aggressionen sowie eine Reduzierung der Pausenunfälle konnten dauerhaft beobachtet werden. Mit der Einführung neuer Spielgeräte sowie einem jahreszeitlich angepassten Spielangebot blieb der Pausensport für die Kinder stets attraktiv und ihre Spielfreude wurde erfolgreich erhalten.
Zunehmend zeigte sich im Laufe der ersten Jahre das Fehlen eines Angebots für Schüler*innen, die sich in der Pause zurückziehen und ausruhen wollten. Für hörbehinderte Kinder bedeutet es eine enorme Konzentrationsanforderung, dem Unterrichtsgeschehen zu folgen und die Lerninhalte sprachlich kognitiv zu verarbeiten. Sie ermüden schneller und benötigen Hörpausen, um sich zu regenerieren. Das Angebot einer „stillen Pause“ im Schulgebäude (schulhofnah) ergänzt deshalb seit Januar 2003 die bestehende „aktiv-bewegte Pause“ sinnvoll. Mit der Einrichtung einer mobilen „Lese-/Mal-Ecke“ sowie einer „Bau-Ecke“ wird dem vorhandenen Bedürfnis nach Rückzug, Entspannung und Entlastung Raum gegeben. Auch diese Beschäftigungsbereiche werden von den Helfer*innen zuverlässig und mit großem Einsatz betreut. Das Angebot wird gern und intensiv genutzt.
Im Rahmen von zweimal jährlich stattfindenden Dankeschön-Aktionen zu Weihnachten und zum Schuljahresende bedanken sich die Schüler*innen der Primarstufe bei den Pausensporthelfer*innen für ihre freiwillige Hilfe und die schönen Spielpausen.
Patenschaften
Aller Anfang ist schwer? Nicht unbedingt! Damit den neuen Schülerinnen und Schülern der Eingangsklasse der Einstieg in den Schulalltag erleichtert wird, stehen ihnen Paten aus der Klasse 4 zur Seite. Jede:r Schüler:in aus Klasse 4 kümmert sich um einen oder zwei Eingangsschüler:innen. Sie zeigen ihnen die Schule und begleiten sie zum Schulbus oder zur Schule. Auch bei Fragen und Problemen haben die Schüler:innen neben den Lehrer:innen noch ihre Patenschaften.
Wenn es die Stundenpläne zulassen, unternehmen die Klassen 4 und E etwas gemeinsam (gemeinsames Frühstück, gemeinsames Spielen, kleinere Ausflüge).
Den neuen Schüler:innen wird durch die Patenschaften das schnelle Einleben in der neuen Umgebung erleichtert, und die älteren Schüler:innen lernen, Verantwortung zu übernehmen.
Englisch in der Grundschule
Seit dem Schuljahr 2021/22 erhalten die jetzt eingeschulten Schülerinnen und Schüler Englisch erst ab der Klasse 3.
Ziel des Englischunterrichts ist es das Interesse und die Freude am Sprachenlernen sowie an anderen Kulturen zu wecken. Mittels schüler- und handlungsorientierter Lernmethoden werden die kommunikativen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler gefördert.
Um auf die hörbehindertenspezifischen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler einzugehen, werden im Englischunterricht die allgemeinen Leitziele unserer Grundschule berücksichtigt. Besonders hervorzuheben sind u.a. der Einsatz der Übertragungsanlage, Visualisierungen, z.B. in Form von Bildkarten zu den neuen Vokabeln und der verstärkte Einsatz des Schriftbildes, um das Hörverstehen zu entlasten. Für gehörlose Schülerinnen und Schüler wird zusätzlich für einige exemplarische Begriffe die ASL-Gebärde (American Sign Language) eingesetzt. Zudem können die Schülerinnen und Schüler durch den Einsatz vielfältiger digitaler Medien (Padlet, LearningApps, etc.) ihre englischsprachigen Kompetenzen vertiefen.
Die Schule am Leithenhaus arbeitet im Englischunterricht der Grundschule mit dem Lehrwerk Bumblebee (Westermann-Verlag).